„Die Schule von Athen“ ist ein 772 cm breites Fresko, das zwischen 1509 und 1511 vom Maler Raffael Sanzio geschaffen wurde. Es wird in der Stanza delle Segnature (ursprünglich diente der Saal für die Unterschriftsleistung in den Privaträumen des Papstes) im Vatikan aufbewahrt.
Dieses Gemälde ist eines der wichtigsten Meisterwerke der Renaissance. Unter den herrlichen Tonnengewölben eines imaginären klassischen Gebäudes sind berühmte Philosophen der Antike in der Diskussion über ihre Denkschulen dargestellt. In Auftrag gegeben wurde es von Papst Julius II. als eines einer Reihe von Gemälde für seine Privatbibliothek im Vatikanspalast. Der Saal wurde in der Folge für die Unterzeichnung von Dokumenten genutzt und daher auch ‚Stanza della Segnatura‘ genannt.
Links im Hintergrund dominiert die Statue des Apoll, während rechts die Göttin Minerva zu sehen ist. Darunter sind zwei Szenen dargestellt: ein Kampf nackter Personen, und ein Triton, der eine Nereide entführt.
In der Mitte, überkrönt von einem zum Himmel hin offenen Bogen, stehe die zwei wichtigsten Philosophen der Antike, Platon und Aristoteles. Platon, dessen Erscheinung etwas an Leonardo da Vince erinnert, hält sein Werk ‚Timeo‘ in der Hand und weist mit einem Finger gen Himmel, während Aristoteles seine ‚Ästhetik‘ hält und die Handfläche seiner Rechten zu Boden richtet.
Um sie herum und um die anderen Philosophen und Mathematiker sind ihre Anhänger gruppiert. Ganz links Epikur, dem Federico Gonzaga als Knabe über die Schulter schaut. In der Mitte, auf der ersten Ebene, sitzt an Michelangelo erinnernde Heraklid, der einen Ellenbogen auf einen großen Steinblock stützt, während wir ganz rechts, mit den Zügen von Bramante, Euklid finden, der am Boden auf eine Tafel zeichnet.
Ganz am rechten Rand stehen zwei junge Männer in Gewändern aus der Zeit der Schaffung des Freskos, welche Raffael selbst und seinen Freund und Kollegen Sodoma darstellen.
Die Gelehrten glauben, dass das Bildnis Heraklids später, nach Fertigstellung des Werks hinzugefügt wurde. In der Bibliotheca Ambrosiana in Mailand wird der letzte Schablonenkarton aus der Hand Raffaels aufbewahrt, auf dem die Figur Heraklids tatsächlich auch nicht erscheint. Vielleicht fühlte sich der Maler, nachdem er das Werk Michelangelos gesehen hatte, das dieser für die Sixtinische Kapelle fertiggestellt hatte (das in Teilen am 14. August 1511 vorgestellt wurde), genötigt, seinem Fresko das Bildnis seines Rivalen hinzuzufügen und ihm das Aussehen des griechischen Philosophen zu verleihen.